Die Gefässchirurgie hat in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden Entwicklungsprozess durchlaufen. Einst auf den Begriff „Schwarzfusschirurgie“ reduziert, präsentiert sich das Fachgebiet heute als interdisziplinärer Innovationsmotor mit bahnbrechenden Lösungen von Hals bis Fuss. Der Einzug endovaskulärer Verfahren und deren frühzeitige Implementierung haben neue Behandlungsoptionen geschaffen, die nicht nur die Patientenversorgung verbessern, sondern auch interdisziplinäre Synergien fördern. Zudem hat sich die Gefässchirurgie zu einem bedeutenden Back-up-Fach entwickelt, das Innovationen in Bereichen wie der minimalinvasiven interventionellen Kardiologie und der Tumorchirurgie massgeblich unterstützt.
Gleichzeitig stehen wir vor grossen Herausforderungen: Die Ausbildung zukünftiger Gefässchirurg:innen muss den Spagat zwischen der Bewahrung traditioneller chirurgischer Kompetenzen und der Integration neuer Technologien meistern. Nur durch kontinuierliche Weiterbildung und die Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass der Fortschritt in der Gefässchirurgie nicht nur erhalten bleibt, sondern sich stetig weiterentwickelt.
Wir freuen uns, Ihnen in dieser Ausgabe von SWISS KNIFE sowohl technisch komplexe Lösungen in der Aortentherapie als auch Innovationen im Qualitätsmanagement und in der Ausbildung vorstellen zu dürfen.
Zudem laden wir alle Interessierten herzlich zum gemeinsamen Kongress der deutschsprachigen Gesellschaften für Gefässchirurgie in Kooperation mit den Fachgesellschaften der Union Schweizerischer Gesellschaften für Gefässkrankheiten ein. Der Kongress findet vom 22. bis 25. Oktober 2025 im KKL in Luzern statt. Neben sämtlichen Aspekten der Gefässmedizin werden dabei auch integrierte Versorgungsansätze sowie die Möglichkeiten von e-Health und künstlicher Intelligenz beleuchtet.